Herpes Virus als möglicher Auslöser der multiplen Sklerose: Besteht ein Zusammenhang zu dieser Hirnerkrankung?

Eine Studie, die von Wissenschaftlern des schwedischen Karolinska Instituts durchgeführt wurde, hat eine neue Methode aufgezeigt, mit der zwei verschiedene, aber eng verwandte Stämme des Herpes Virus unterschieden werden können. Das neuartige Siebsystem wurde anschließend an einer großen Kohorte mit Multipler Sklerose (MS) getestet, um neue Beweise dafür zu liefern, dass ein spezifischer Stamm des Herpes beim Ausbruch der Autoimmunerkrankung eine Rolle spielen könnte.

Kann ein Herpes Virus Sklerose auslösen?

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In den 90ern Jahren entdeckte ein Wissenschaftler namens Peter Challoner bei Patienten mit MS eine ungewöhnlich hohe Expression von viraler DNA in bestimmten Gehirnzellen. Dieses hat er also als das humane Herpes Virus 6 (HHV-6) identifiziert und steht seitdem im Mittelpunkt vieler Forschungen. Einige Wissenschaftler vermuten außerdem auch, dass so eine Infektion der Auslöser für die bei MS beobachteten neurologischen Ausbrüche von Entzündungen sein könnte.

Wissenschaftler wissen seit mehreren Jahrzehnten, dass HHV-6 zwei relativ unterschiedliche Subtypen zu exprimieren scheint. Diese sind vor allem als HHV-6A und HHV-6B bekannt. Die Untersuchungen haben jedoch erst vor kurzem gezeigt, wie unterschiedlich die beiden Subtypen sind. Im 2012 hat das Internationale Komitee für die Taxonomie der Viren diese letztendlich als völlig verschiedene und getrennte Stämme eingestuft.

In den letzten 10 bis 20 Jahren hat sich eine Reihe von Forschungsergebnissen angesammelt, die auf eine starke Verbindung zwischen HHV-6 und Multipler Sklerose hindeuten. In Studien über Blut und Hirngewebe haben Wissenschaftler eine eindeutige Korrelation identifiziert. Diese bringt die Viruslast von HHV-6 mit Exazerbationen der Aktivität solcher Hirnerkrankung in Verbindung. Bisher war es jedoch nicht einfach, frustrierend zwischen den beiden verschiedenen HHV-6-Arten zu unterscheiden.

Widersprüchliche Ergebnisse mit optimistischer Perspektive

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Die neue Studie zeigt die Wirksamkeit eines neuen Systems für Untersuchung. Dadurch können Forscher die Unterschiede zwischen HHV-6A- und HHV-6B-Antikörpern identifizieren. Über 8000 Blutproben von Patienten wurden gegen eine gesunde Kontrollgruppe von mehr als 7000 Probanden getestet. Die Ergebnisse zeigten, dass HHV-6A-Antikörper im Blut von MS-Patienten signifikant stärker vertreten waren. Die Forscher haben diese positive Korrelation mit HHV-6B-Antikörpern nicht beobachtet. Das bestätigte jedoch frühere Untersuchungen, wonach HHV-6A der stärker und aggressiver Stamm des Herpes Virus ist.

„Dies ist ein großer Durchbruch sowohl für die Behandlung von Multipler Sklerose als auch für die Forschung der Herpes Infektion“, erklärt Anna Fogdell-Hahn. Sie ist eine der leitenden Autoren der neuen Studie. „Zum einen unterstützt es die Theorie, dass HHV-6A einen Beitrag zur Entwicklung von MS leisten könnte. Darüber hinaus können wir mit dieser neuen Methode herausfinden, wie häufig die beiden verschiedenen Arten von HHV-6A vorkommen.“

Den Forschern ist klar, dass ihre Studie keineswegs impliziert, dass HHV-6A ein expliziter Kausalfaktor für MS ist. Die Krankheit ist höchstwahrscheinlich das Ergebnis einer Reihe verschiedener umweltbedingter und genetischer Faktoren. Diese Forschung bietet jedoch interessante Hinweise auf eine Art viralen Einfluss bei der Auslösung akuter Schübe.

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