Wird noch diese Woche der erste Corona-Impfstoff zugelassen?

Überraschungsnachrichten aus Russland: Moskau will so schnell wie möglich den ersten Corona-Impfstoff zulassen. Während das Rennen um einen wirksamen Impfstoff in der EU und in den USA gerade startet, sind die Nachbarn im Norden dabei, die Ziellinie zu überqueren. Alles ging dabei ganz schnell, sogar zu schnell, könnte man meinen. Kritiker weisen darauf hin, dass momentan keine Daten aus den russischen Tests vorliegen.

Wie funktioniert genau der erste Corona-Impfstoff?

erster Corona-Impfstoff noch diese Woche in Russland zugelassen

Der erste Corona-Impfstoff heißt „Gam-COVID-Vac Lyo“. Es handelt sich dabei um einen Vektor-Impfstoff. Das Konzept an sich ist nicht neu, es wird bereits seit Jahren von Forschern angewendet. Dabei werden die sogenannten Vektor-Viren als Träger von Corona-Erbinformationen verwendet. Das Immunsystem reagiert auf diese genetischen Informationen und bildet Antikörper gegen Covid-19. Dringt später das Virus in die Körperzellen ein, wird er schnell als schädlich erkannt und bekämpft.

Wichtig dabei ist es, dass als Vektoren nur Viren benutzt werden, die keine Krankheit im Menschen auslösen können. Solche sind zum Beispiel die Adenoviren aus Schimpansen, worauf ein anderer Impfstoff – diesmal aus Großbritannien – basiert ist.

Der erste Corona-Impfstoff: Nebenwirkungen und Wirksamkeit

Coronavirus Impfstoff noch diese Woche zugelassen wie funktioniert

Ob der russische Impfstoff wirklich effektiv vor Coronavirus schützen wird, bleibt unklar. Vor allem deswegen, weil bis zu diesem Zeitpunkt keine Testergebnisse der russischen Vakzine vorliegen. Normalerweise wird jeder Impfstoff in drei Phasen getestet: Zuerst wird seine Wirksamkeit geprüft, dann wird auf Verträglichkeit getestet und anschließend wird untersucht, welche Nebenwirkungen kurz- und langfristig auftreten können.

Moskau hat bisher keine Details über die durchgeführten klinischen Prüfungen bekannt gegeben. Im vorigen Monat wurde eine Studie, woran 38 Probanden teilgenommen haben, durchgeführt. Laut den russischen Medizinern wurden dabei keine Nebenwirkungen festgestellt. Die amerikanischen Virologen sind aber skeptisch. Sehr selten hat ein Impfstoff überhaupt keine Nebenwirkungen, in den meisten Fällen berichten Patienten von Hautrötungen und leichten Schmerzen.

Es ist auch unklar, wie sich der Impfstoff auf die chronisch Kranken oder auf Menschen über 60 Jahren alt auswirken wird. Er birgt noch ein weiteres Risiko: Die Abwehrkräfte könnten auf das Vektor-Virus reagieren. Sollte das passieren wird das Immunsystem abgeschwächt und der Patient könnte mit Coronavirus infiziert werden.

Natürlich sind das nur Behauptungen, denn es könnte sein, dass der russische Impfstoff wirklich wirksam und unbedenklich ist. Nach der Zulassung möchte man in Russland übrigens weitere Tests durchführen und die Wirksamkeit prüfen lassen.

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