Kolloidales Silber: Anwendung, Dosierung und Nebenwirkungen vom Silberwasser im Überblick

Kolloidales Silber, im Volksmund noch „Silberwasser“ genannt, wird als ein Allheilmittel beworben und in der Alternativmedizin für seine antibakterielle Wirkung hoch geschätzt. Ihm werden aber auch andere medizinische Eigenschaften zugeschrieben: Es soll bei Erkältungen und Entzündungen der Atemwege helfen und Beschwerden wie Halsschmerzen lindern. Auch die äußerliche Anwendung als ein Heilmittel für Hautkrankheiten wie Neurodermitis wird angepriesen. Doch was steckt eigentlich hinter solchen Behauptungen?  Wir nehmen die Frage unter die Lupe und prüfen, ob das Allheilmittel wirklich hält, was es verspricht und ob seine Wirkung wirklich wissenschaftlich nachgewiesen wurde. Außerdem erklären wir, welche Anwendungen kolloidales Silber wirklich bietet, wie es dosiert wird und welche Nebenwirkungen es gibt.

Kolloidales Silbe wurde zum ersten Mal am Anfang des 20. Jahrhunderts hergestellt

Kolloidales Silber in Flaschen aufbewahren und als Homöopathie Heilmittel verwenden

In der Tat, Silberwasser wurde am Anfang des 20 Jahrhunderts ähnlich wie ein Antibiotikum zur Bekämpfung von Infektionen, Behandlung von Schnittwunden und als Desinfektionsmittel in den Krankenhäusern eingesetzt. Nachdem in den 50ern Jahren dann andere Medikamente entwickelt wurden, geriet das kolloidale Silber in Vergessenheit. Zu hoch waren damals seine Herstellungskosten, zu problematisch war der Herstellungsprozess. Damals konnten die Chemiker nicht die Qualität des Endproduktes garantieren. Gegen seine weitere Anwendung sprach auch die Tatsache, dass seine Wirksamkeit durch medizinische Tests nicht nachgewiesen werden konnte.

40 Jahre später erlebte die Alternativmedizin aber einen Aufschwung und das Silberwasser wurde wieder populär. Für manche selbsternannte Heiler gilt kolloidales Silber als einen natürlichen Ersatz zum Antibiotikum. Aus medizinischer Sicht zählt es zwar nicht zu den Antibiotika, da es eine andere Wirkung und Zusammensetzung hat. Trotzdem weist das Silberwasser bei äußerlicher Anwendung antimikrobielle Eigenschaften auf und kann die Verbreitung von schädlichen Mikroorganismen wie Bakterien oder Pilzen im Körper verhindern. Zu diesem Zeitpunkt liegen keine eindeutige Testergebnisse im Bezug auf seine innerlichen Anwendung.

Was ist eigentlich kolloidales Silber und wie wird es hergestellt?

Kolloidales Silber herstellung mit elektrolyse

Mit kolloidalem Silber wird vor allem die Dispersion von feinen Silberpartikeln im Wasser bezeichnet. Die Teilchen werden noch als Nanosilber bezeichnet, da sie eine Größe zwischen 1 und 10 Nanometern haben. In der Fachsprache sind diese Dispersionen noch als Silbersol bekannt, im Volksmund werden sie mit dem Begriff Silberwasser bezeichnet. Das Besondere an diesen Dispersionen ist, das sie keine Mineralien enthält, sondern nur aus Silberatomen bestehen.

Heutzutage wird kolloidales Silber aus reinem Silber und destilliertem Wasser hergestellt. Industriell wird das Silberwasser in Laboren durch eine chemische Reduktion von Silbersalzen hergestellt. Dieses Verfahren hat aber hohe technische Anforderungen und ist ziemlich zeitaufwendig. Eine Alternative dazu bietet die Elektrolyse. Dadurch wird ein qualitatives und standartisiertes Endprodukt hergestellt. Optional können die Silberpartikeln auch in den sogenannten Kolloidmühlen mechanisch zermahlt werden. Danach werden die feinen Teilchen mit Wasser vermischt.

Die Qualität der Lösung lässt sich an den folgenden Kriterien erkennen:

  • Die Dispersion hat eine leicht gelbliche Farbe.
  • Es sind keine Ausflockungen in der Lösung zu sehen. Wenn sie flockig aussieht, dann ist das ein Zeichen dafür, dass die Dispersion starkem Sonnenlicht ausgesetzt wurde oder an einem warmen Ort gelagert wurde.
  • Das Silberwasser ist in lichtdichten Flaschen verpackt und hat eine Etikette, worauf alle wichtigen Informationen im Bezug auf Haltbarkeit, Aufbewahrung u.s.w. stehen.

Eine Herstellung in den eigenen vier Wänden ist ausgeschlossen. Denn die richtige Lösung zu machen, ist eine schwere Aufgabe, mit der sich nur erfahrene Chemiker befassen sollten.

Kolloidales Silber Wirkung: Ist Silberwasser wirklich ein natürliches Antibiotikum?

Kolloidales Silber Wirkung bei Halsschmerzen und Neurodermitis

Antibiotikaresistente Bakterien sind gerade auf dem Vormarsch. Kein Wunder, dass die Wissenschaftler intensiv nach neuen Medikamenten suchen, die potentiell eine Alternative bei der Behandlung von Patienten bieten können. Ob auch kolloidales Silber Antibiotika ersetzen könnte, ist zur Zeit aber fraglich. Seine antiseptische Wirkung bei äußerlichen Anwendung wurde bereits durch mehrere Studien nachgewiesen, ob aber das kolloidale Silberwasser auch bei innerlichen Anwendung einen ähnlichen Effekt auf den Körper hat, bleibt noch unklar. Welche Risiken der Patient dabei eingeht und welche Nebenwirkungen eine Behandlung mit kolloidalem Silber haben könnte, muss ebenfalls weiter erforscht werden.

Kolloidales Silber kann die Vermehrung von Viren, Bakterien und Pilzen hemmen, da die feinen Silberteilchen in die Mikroorganismen eindringen können und ein Enzym, das für die Sauerstoffgewinnung zuständig ist, blockieren. Dadurch wird die Nährstoffversorgung der aeroben Krankheitserregern zerstört, und dementsprechend ihre Vermehrung verhindert. Antibiotikum zur Bekämpfung von Infektionenl der einzelligen Organismen nicht richtig funktionieren kann, sterben sie nach und nach ab.

Kolloidales Silber Anwendung: Innerliche und äußerliche Anwendungsmöglichkeiten im Überblick

Silberwasser Anwendung und homöopathische Wirkung bei Halsschmerzen

Kolloidales Silberwasser wird vor allem für die äußerliche Anwendung empfohlen, vor allem deswegen, weil seine Wirkung wissenschaftlich nachgewiesen ist. Wir verleihen Ihnen aber einen Überblick auch über andere Anwendungsmöglichkeiten, die manche Homöopathen auf ihren Informationsportalen auflisten.

Kolloidales Silber Anwendung: Innerlich bei Halsschmerzen und Erkältungssymptomen einnehmen

Kolloidales Silber wird oft als Heilmittel bei Erkältungen und Entzündungen der Atemwege angepriesen. Bei folgenden Beschwerden raten manche Homöopathen Silberwasser inhaliert werden:

  • Halsschmerzen durch Hals- oder Rachenentzündung
  • Schnupfen und Entzündungen der Nasenhaut
  • Einige Arten von Husten

Auf jeden Fall sollte sich aber jeder Patient zuerst beim Hausarzt beraten lassen. Denn nur er kann richtig einschätzen, ob eine Silberwasser Anwendung wirklich Sinn macht und helfen kann. Ernsthafte Erkrankungen wie Bronchitis und Lungenentzündungen werden mit anderen Medikamenten behandelt.

Kollodiales Silberwasser Anwendung: Äußerlich Hautkrankheiten wie Neurodermitis und Schuppenflechte behandeln

Silberwasser bei Neurodermitis anwenden Anleitung

Neurodermitis ist eine chronische Krankheit, die sich durch einen Hautausschlag auszeichnet. Die betroffenen Stellen, meistens an den Gelenken, Armbogen, Kniekehlen und an Händen und Füßen  jucken. Die erste Symptome treten noch im Kinderalter auf. Um das Hautbild zu verbessern, werden die Ekzemen mit speziellen Cremen behandelt. Nur in sehr seltenen Fällen ist die Einnahme von Medikamenten notwendig. Hier kann kollodiales Silberwasser seine Wirkung komplett entfalten, denn die Silberpartikel können effektiv Entzündungen hemmen und die Heilung der betroffenen Stellen beschleunigen.

Schuppenflechten ist eine Autoimmunerkrankung mit leicht erkennbaren spezifischen Symptomen. Die Betroffenen haben große rote Stellen an den Ellenbogen, hinter den Ohren, an den Beinen, die teilweise mit Schuppen bedeckt sind. Die betroffenen Körperpartien werden mit entzündungshemmenden Cremen behandelt. Kolloidales Silber kann dabei einiges bewirken, da es eine antibakterielle Wirkung hat. So kann die Krankheit im Schach gehalten werden und die Haut kann sich erholen.

Kollodiales Silberwasser wird nicht nur zur Behandlung von Hauterkrankungen verwendet, sondern ist auch als Wirkstoff in zahlreichen Kosmetikprodukten enthalten. Cremen mit Silberwasser können die Poren verfeinern und für einen ebenmäßigen Teint sorgen.

Kollodiales Silberwasser Anwendung: Weitere Anwendungsmöglichkeiten

Kolloidales Silber Anwendung bei Wunden schnelle Heilung fördern

Kolloidales Silberwasser wird auch zur Linderung von unterschiedlichen Beschwerden eingenommen. Damit werden allergische Reaktionen mit Hautausschlägen, Herpes und Warzen behandelt. Zusätzlich soll die Silberlösung das Immunsystem stärken, den Körper entgiften und Entzündungen im Mund heilen können. Allerdings ist der positive Effekt, der einer Therapie mit Silberwasser zugeschrieben wird, noch nicht belegt worden. Umso mehr, es steht auch nicht ausreichend Information zu den Nebeneffekten, die bei einer Behandlung mit kolloidalem Silber auftreten könnten.

Eine neue mögliche Anwendung des Silberwassers machte vor mehreren Monaten Schlagzeilen. Eine neue Studie, die von Wissenschaftlern in der biologischen Abteilung der Universität in Nuevo León in Mexiko durchgeführt wurde, wurde vor kurzem veröffentlicht. Im Rahmen der Studie haben die Forscher versucht, Brustkrebszellen mit kolloidalem Silber zu behandeln. Schnell stellten sie fest, dass die Silberlösung das die Vermehrung der Krebszellen hemmt. Sie hoffen, Präparate auf Basis des Silberwassers zu entwickeln, die das Krebswachstum komplett stoppen können. Zuerst möchte das Team aber prüfen, ob sich eine Therapie mit Silberwasser auch negativ auf den Patienten auswirken kann. Dabei besteht das Risiko, dass die Ärzte die richtige Dose nicht einschätzen können. Eine Überdosis könnte schwere Folgen haben, das Medikament könnte sogar das Krebswachstum beschleunigen.

Kolloidales Silber und Erstverschlimmerung der Symptome nach der Anwendung

Silberwasser Anwendung in Cremen zur Behandlung von Neurodermitis

Wer seine Symptome mit Silberwasser heilt, kann mit einer Erstverschlimmerung rechnen. Dabei wird der Begriff Erstverschlimmerung meistens falsch mit den Nebenwirkungen in Verbindung gebracht. Doch das stimmt eigentlich nicht, denn unter Erstverschlimmerung wird eine zusätzliche Symptomatik verstanden, die sich nach der ersten Einnahme bzw. äußerlichen Anwendung entwickelt. Wenn sich die Wirkung des kolloidalen Silbers komplett entfaltet, beginnen die Bakterien, Viren oder Pilze abzusterben und setzen dabei Giftstoffe frei. Dann kommt es oft zum Fieber, Gliederschmerzen oder Darmproblemen.

Kolloidales Silber: Auf die Dosierung kommt es an

Silberwasser Wirkung und Tipps zur Anwendung und Dosierung

Wie bei jedem Heilmittel, egal ob es chemisch hergestellt oder aus der Natur gewonnen wird, spielt die Dosierung eine entscheidende Rolle für das Endergebnis. In Deutschland ist es gesetzlich verboten, die innerliche Anwendung des Silberwassers zu empfehlen. Das liegt daran, dass zur Zeit die Nebeneffekte, die eine Behandlung haben könnte, nicht ausreichend geprüft sind. Es kann also sein, dass die Nebeneffekte der Silberlösung so ernsthaft und die positive Wirkung im Vergleich dazu so gering ist, dass sich die Einnahme vom kolloidalem Silber nicht lohnt.

Deswegen stehen im Handel nur Präparate zur äußerlichen Anwendung. Auch hier ist Vorsicht geboten, denn es kann bei einer Überdosierung zu Verfärbungen der Haut kommen. Deswegen empfehlen auch die meisten Hersteller, die Dosierung mit dem Arzt zu besprechen. Er kann am besten einschätzen, wie das Mittel richtig dosiert wird.

Kolloidales Silber: Nebenwirkungen vom Silberwasser

Silberwasser herstellen nur chemisch in großen laboren möglich

Silber ist ein Schwermetall, das sich in den Organen wie Leber, Nieren, Magen und Haut anlagert. Dies kann eine Argyrie auslösen. Mit dem Begriff „Argyrie“ wird eine irreversible Hautverfärbung infolge der Einnahme von Präparaten mit Silberwasser bezeichnet. Deswegen raten Ärzte von einer Selbstheilung mit Silberwasser ab. Außerdem berichten die Betroffenen von weiteren Nebenwirkungen wie neurologischen Störungen, Juckreiz, Kopfweh und Müdigkeit. Wenn Silberwasser für lange Perioden eingenommen wird, kann es sogar zu Nierenschaden kommen.

Die Nebenwirkungen vom Silberwasser sollten also auf keinen Fall unterschätzt werden. Selbst wenn der Arzt also eine äußerliche Anwendung empfohlen hat, sollte der Patient extra darauf achten, dass er die richtige Menge in die Haut eincremt.

Weiterhin wurde festgestellt, dass ähnlich wie bei Antibiotika, bestimmte Krankheitserregern, vor allem Bakterien, eine Resistenz gegen Silberwasser entwickeln können. Deswegen gilt auch hier die Faustregel: Nur dann anwenden, wenn es wirklich helfen kann und wenn es eine Indikation dafür gibt. Wenn der Arzt es verschreibt, dann sollte man wirklich für den empfohlenen Zeitraum in der festgelegten Dosis anwenden.

Silberwasser anwenden: Schlussfolgerung

Kolloidales Silber Erstverschlimmerung und andere Nebenwirkungen im Überblick

Früher war es ein Allheilmittel, heutzutage ein umstrittenes Mittel, das die Therapie mit modernen Medikamenten begleiten kann. Wenn richtig angewendet und vom Arzt verschrieben, kann sich Silberwasser positiv auf den Körper auswirken und den Heilungsprozess beschleunigen. Kolloidales Silber sollte aber nur für kurze Perioden auf die Haut aufgetragen werden. Da es noch nicht ausreichend Studien gibt, die die Wirkung vom Silberwasser bei innerlichen Anwendung belegen können, ist von einer Einnahme abzuraten. Auch Selbstheilung kommt nicht in Frage, denn so besteht immer die Gefahr einer Vergiftung mit Medikamenten.

Cremen zur Behandlung von Neurodermitis mit Silberwasser können sich aber in Zukunft als einen wichtigen Ersatz zu konventionellen Medikamenten erweisen. Ebenfalls vielversprechend ist der eventuelle Einsatz vom kolloidalen Silber im Kampf gegen Brustkrebs. Auch bei der Heilung von Wunden kann das Naturmittel gut helfen.

Zur Studie von Forschern der biologischen Fakultät der Universität in León in Mexiko

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