Mensch und Computer – Die künstliche Intelligenz in der Medizin

Die Kollaboration zwischen Mensch und Computer in der Medizin ist schon längst eine Realität. Der Einsatz von künstlicher Intelligenz zur Unterstützung des menschlichen Fachwissens wird jedoch zunehmend immer größer. Das Potenzial dieser Anwendungen und die mit der Interaktion zwischen menschlicher und künstlicher Intelligenz verbundenen Risiken wurden jedoch noch nicht gründlich untersucht. Darüber hinaus äußert sich oft die Befürchtung, dass in Zukunft, sobald die KI von ausreichender Qualität ist, menschliches Fachwissen entbehrlich wird. Aus diesem Grund könnte die Rolle der Ärzte zukünftig nachlassen.

Konkurrenz zwischen Mensch und Computer

kollaboration zwischen mensch und computer als roboter in biblischem still dargestellt

Diese Befürchtungen werden durch die populäre Darstellung als „Konkurrenz“ zwischen Mensch und Computer weiter angeheizt. Eine internationale Studie hat nun das enorme Potenzial der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Computer aufgezeigt. Die Forscher versuchen nun die Idee dieses angeblichen Wettbewerbs zu entlarven und heben stattdessen das enorme Potenzial der Kombination aus menschlicher und technologischer Erfahrung hervor. Diese veröffentlichte Studie untersucht die Interaktion zwischen Ärzten und KI aus verschiedenen Perspektiven und in verschiedenen Szenarien von praktischer Relevanz. Die Autoren beschränken ihre Beobachtungen jedoch auf die Diagnose von Hautkrebs. Sie betonen aber, dass sich die Ergebnisse auch auf andere Bereiche der Medizin, in denen es künstliche Intelligenz gibt, übertragen können.

futurustiche darstellung von mensch und computer als ein ganzes und künstliche intelligenz

In einem von den Studienautoren erstellten Experiment mussten 302 Prüfer und / oder Ärzte Bilder mit Dermatoskop von gutartigen und bösartigen Hautveränderungen mit und ohne Unterstützung der künstlichen Intelligenz bewerten. Die computerisierte Bewertung hat das Team in drei verschiedenen Varianten durchgeführt. Im ersten Fall zeigte KI dem Prüfer die Wahrscheinlichkeiten aller möglichen Diagnosen. Im zweiten Fall war die Wahrscheinlichkeit einer bösartigen Veränderung und im dritten Fall eine Auswahl ähnlicher Bilder mit bekannten Diagnosen. Dies hat eigentliche einer Google-Bildsuche geähnelt. Als Hauptergebnis stellten sie fest, dass die Zusammenarbeit mit KI nur im ersten Fall die diagnostische Genauigkeit der Prüfer verbesserte. Dies war mit einer Zunahme von 13 % der korrekten Diagnosen signifikant. Ein zweites Experiment zeigte, dass alle Prüfer, auch anerkannte Experten, von der KI irregeführt werden können. Dies geschieht dann, wenn sich die Ausgabe ändert, um auf falsche Diagnosen hinzuweisen.

Perspektiven für die Medizin

ärzte besprechen die diagnose von patienten hinter einem monitor im krankenhaus

Die Studie legt also nahe, dass ein gewisses Maß an Vertrauen in die KI erforderlich ist, um davon zu profitieren. Dieses Vertrauen kann jedoch auch einen Nachteil haben. Darüber hinaus könnte die künstliche Intelligenz die Arbeitsbelastung der Ärzte verringern und die Qualität verbessern. In einem weiteren Schritt zeigten die Autoren, dass eine gute KI in einem telemedizinischen Szenario gutartige Hautveränderungen herausfiltern kann. Dies könnte die Anzahl der Fälle, die von einem menschlichen Experten untersucht werden müssen, erheblich verringern. Die Forscher demonstrierten dann anhand realer, prospektiv gesammelter Daten, dass selbst unerfahrene Prüfer mit KI-Unterstützung telemedizinische Diagnosen auf Expertenebene stellen können.

kleiner roboter wie krankenschwester mit spritze angezogen

In einem abschließenden Experiment dieser Studie zeigten die Forscher außerdem auch, dass Menschen lernen können, computergenerierte Konzepte als diagnostische Zeiger zu verwenden, um ihre eigenen Fähigkeiten unabhängig von KI zu verbessern. In Zukunft können sich Mensch und Computer also ergänzen und gemeinsam die Patientenversorgung verbessern. Daher sollte sich die Wissenschaft und die Medizin nicht mehr auf den Wettbewerb konzentrieren. Vielmehr sollte die Zusammenarbeit zwischen menschlichem Fachwissen und KI im Zentrum stehen. KI-basierte medizinische Systeme sollten nicht nur als eigenständige Anwendungen, sondern auch immer in Interaktion mit dem typischen Benutzer praktischen Tests unterzogen werden.

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