CAR T Zelltherapie – Ein neuer Ansatz bei der Krebsimmuntherapie

Die CAR-T-Zelltherapie ist eine neue und revolutionäre Waffe gegen Krebs. Dabei isolieren Forscher T-Zellen zur genetischen Veränderung aus dem Blut des Patienten. Dann infundieren sie diese wieder in den Patienten, um Krebszellen anzugreifen. Ein Wissenschaftsteam der Medizinischen Universität Wien hat nun herausgefunden, warum CAR-T-Zellen keine Tumorzellen zerstören, die Tumorantigene in geringer Anzahl exprimieren. Ihre veröffentlichte Studie zeigt, dass CAR-T-Zellen bei niedrigen Antigendichten keine adäquate intrazelluläre Signalübertragung initiieren. Dies geschieht, obwohl sie das Antigen auf hocheffiziente Weise binden.

Neue Perspektive für die CAR-T-Zelltherapie

durch computer dargestellte krebszelle modifizierte t-zelle durch car t zelltherapie bei patienten

CAR-T-Zellen sind T-Zellen, die Krebspatienten entnommen und gentechnisch verändert wurden, um einen sogenannten chimären Antigenrezeptor (CAR) zu exprimieren. Solche Zellen binden an das Tumorantigen auf der Tumorzelle und verwandeln die modifizierte T-Zelle in eine Waffe gegen Tumoren. Derzeit ist die CAR-T-Zelltherapie eine leistungsstarke Therapieoption für etwa ein Fünftel der Patienten in Österreich, die an einem diffusen großzelligen Lymphom oder einer akuten lymphoblastischen Leukämie (ALL) leiden. Dieser Ansatz verspricht jedoch, sich in eine zukünftige universellere Waffe im Kampf gegen Krebs zu verwandeln.

laborantin arbeitet mit proben aus krebszellen bei car t zelltherapie im labor

Bei derartige Krebsimmuntherapien, die bereits zur Behandlung von B-Zell-Lymphomen zugelassen sind, wird ein spezifisches Protein (CD19) auf der Tumoroberfläche von der „bewaffneten“ CAR-T-Zelle erkannt. Wenn die letzteren CD19-Moleküle in größerer Anzahl angreifen, lösen sie schnell die Zerstörung der Tumorzelle aus. Diese Art der Tumorerkennung ist für die CAR-T-Zelltherapie von grundlegender Bedeutung. Sie eröffnet Krebspatienten eine neue Behandlungsoption. Dies gilt insbesondere dann, wenn sie zusammen mit bestehenden Standardbehandlungen, wie zum Beispiel Immunchemotherapie angewendet werden. Bemerkenswerterweise ist diese Form der Behandlung auch bei Lymphomen wirksam, die gegenüber Standardtherapien resistent sind. Somit verbessern sich die Überlebenschancen, was meistens zu einer vollständigen Heilung führt.

Vielversprechende Forschungsergebnisse

car t zelltherapie 3d darstellung des prozesses zwischen zwei krebszellen und antigen

Die leitenden Forscher der Studie sind Venugopal Gudipati und Johannes Huppa vom Institut für Hygiene und Angewandte Immunologie der Medizinischen Universität Wien. Sie haben mithilfe der sensitiven Mikroskopie, mit der sie einzelne Moleküle detailliert analysieren können, herausgefunden, dass diese Art der Erkennung nicht mehr funktioniert. Krebszellen regulierten dabei ihre Antigendichte herunter. Dies bedeutet, dass bei fast 50 % der behandelten Patienten Tumore zurückfallen. Als Hauptautoren der Studie, die sie zusammen mit Kollegen des Universitätsklinikums Würzburg und der Universität für natürliche Ressourcen und angewandte Biowissenschaften in Wien durchgeführt haben, haben Gudipati und Huppa gezeigt, dass CAR-T-Zellen mindestens 1000 Antigene benötigen, um Tumore zerstören zu können.

frau mit krebserkrankung im krankenhaus positive einstellung zeigen

Natürlich vorkommende T-Zellen, die infizierte Zellen mithilfe ihres T-Zell-Antigenrezeptors nachweisen und dann bekämpfen, benötigen dazu nur 1-5 virale Antigene. Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass zukünftige CAR T Zelltherapie auf der Architektur des Antigenrezeptors basieren sollten. Somit kann die Krebsforschung dringend benötigte Verbesserungen der Empfindlichkeit von CAR-T-Zellen und der effektiven Therapien anstreben. Wenn die Forscher erfolgreich sind, hoffen sie sehr, dass sie Zugang zu hochsensiblen und hocheffizienten CAR-T-Zellen erhalten. Ein weiteres erwünschtes Ergebnis kann in der Tat für eine große Anzahl von anderen Krebsarten mit geringer oder heterogenen Expression wirksam werden. Gegenwärtig ist solche Malignität für CAR-T-Zellen unerreichbar.

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